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Wenn Ajax vom Tannenwald die Schere am Unterfell spürt

 

Von Eva Ellen Braun

 

Königstein Ihre „Kunden“ sind zuweilen von edler Abstammung und hören auf so adlige Namen wie „Ajax vom Tannenwald“ oder „Lady vom Felsengarten“. Ob nun reiner Stammbaum oder nicht, eines haben sie alle gemeinsam, so ganz freiwillig finden sie sich nicht bei Antonia Puchal ein. Die 31-Jährige betreibt einen Hundesalon. Hier werden West Highland Terrier getrimmt, Golden Retriever von ihrer mächtigen Unterwolle befreit und Pudel geschoren. Sie beherrscht sogar das „Crooming“.

 

„Croomer“ heißen die Hundefriseure im englischsprachigen Raum, und das Wort verweist auf eine bestimmte Trimmtechnik. „Sie können nicht einfach eine Schere nehmen und loslegen“, sagt Antonia Puchal. „Wenn Sie selbst zum Friseur gehen, erwarten Sie ja auch, dass man dort etwas vom Handwerk versteht.“

 

Im Hundesalon geht es nicht allein um die Vorstellungen der Besitzer edler Rassehunde. Viele der vierbeinigen „Kunden“ kommen auf Grund medizinischer Indikationen. „Gerade jetzt im Sommer haben ältere Hunde mit Herzbeschwerden noch größere gesundheitliche Probleme, wenn sie viel dickes Fell mit sich herumschleppen müssen“, erklärt Thomas Schilling (36), Antonia Puchals Lebensgefährte, der bei großen Problemhunden meist dabei ist, damit „Bello“ nicht vom Schneidetisch oder aus der Badewanne hüpft. Wenn es gar nicht anders geht, wird manchen Hunden dann auch vorübergehend ein Maulkorb umgelegt. Zu ernsthaften Verletzungen sei es noch nicht gekommen, sagt die Salonbesitzerin. Die meisten sind ja Stammkunden und haben sich an die Prozedur mittlerweile gewöhnt. Das Trimmen und Scheren sei auch kein modischer Schnickschnack, sondern bei manchen Rassen einfach unerlässlich. „Ausgeflippte“ Wünsche, die vielleicht den Halter erfreuen, aber dem Tier schaden, werden nicht erfüllt.

 

Dafür gibt’s sogar medizinische Bäder. Gerade ältere Hundebesitzer haben oft gewisse Schwierigkeiten, ihre großen Hunde in die Badewanne zu befördern und geben dies lieber in professionelle Hände. Und, was bei manchen „Angsthasen“ ganz besonders wichtig ist: Die Herrchen dürfen während des Termins im Salon dabei bleiben. Trotz ihres Erfolges ist Antonia Puchal mit dem Image der Hundefriseure nicht so ganz zufrieden. „Dieser Beruf hat leider keine staatliche Anerkennung, es gibt keine einheitlichen Ausbildungswege, und es tummeln sich zu viele schwarze Schafe in der Branche“, kritisiert sie. Gemeinsam mit anderen Kollegen hat sie daher kürzlich den „Dachverband der deutschen Croomer“ gegründet. Man will nun Imagepflege betreiben, nur Berufskollegen aufnehmen, die auch entsprechend ausgebildet sind.

 

© Frankfurter Neue Presse 10.08.1999

Königsteiner Hundesalon in der Wiesbadener Straße 106 seit Juni ’98

 

Antonia Puchal vom Königsteiner Hundesalon ist sich sicher: „Bei mir ist jeder Hund in den richtigen Händen. In einer angenehmen Atmosphäre wird der Hund auf Topform gebracht – eine streßfreie Behandlung liegt mir sehr am Herzen“. Und wenn der Hund mal keine Lust mehr hat, wird einfach eine Pause eingelegt.

 

Selbstverständlich kann Frauchen oder Herrchen bei der Pflege dabei sein. Das Leistungsspektrum ist breit gefächert: Trimmen bei Terriern, Scheren von Pudeln oder einfach nur ein Bad – kein Problem. Hier ist jeder Hund willkommen. Gerade bei großen Tieren wird oftmals vergessen, daß auch sie eine besondere Pflege benötigen. Auch Hunde, denen man es nicht auf den ersten Blick ansieht, wie z.B. Golden Retriever, haben ein rassenspezifisches Trimming nötig. „Oftmals ist es mühsam, ein Hundestudio zu finden, daß auch große Hunde und Mischlinge annimmt. Bei mir ist dies unkompliziert, hier ist jeder Hund nach Voranmeldung willkommen“, meint die Hundepflegerin. Mit neuster technischer Ausstattung werden die Hunde in Bestform gebracht und verwöhnt – selbst der störrischste Patient läßt sich hier die Innenseiten der Hinterläufe bürsten. Möchten auch Sie Ihren Vierbeiner einmal in Bestform haben, rufen Sie an. Der Königsteiner Hundesalon befindet sich in der Wiesbadener Straße 106 (unterhalb der Ausfahrt Kurmainzer Straße). Informationen erhalten Sie unter der Telefon-Nummer 06174/4464.

 

Hol- und Bringservice für Stammkunden!

 

© Königsteiner Woche August 1998